Einen Wolltrenchcoat oder besser einen Mantel im Trenchcoatstil aus Wollstoff wollte ich schon immer haben.
‚Schon immer‘ ist natürlich übertrieben und bedeutet in meinem Fall: seit November 2012 – da war nämlich in der Burda ein Trenchcoat aus einem Wollstoff mit Lederpaspel abgebildet.
Tja, und wie es dann so kommt, wenn man nicht alles gleich umsetzt, gerät es irgendwann in Vergessenheit. Kommt noch hinzu, dass ich ja eigentlich auch keinen weiteren (Winter)Mantel brauchte…
Irgendwann im August diesen Jahres habe ich mir einen französischen Film – Die anonymen Romantiker – angesehen und schwupps kam meine Erinnerung an diesen Wolltrench auch wieder zurück.
Ich musste diesen Mantel haben, den die Hauptdarstellerin trug. In Grün ❤
Ich habe über mehrere Wochen immer mal wieder im Internet nach einem ‚erbsenfroschgrasgrünen‘ – Danke Wiebke für diese Wortschöpfung – Wollstoff gesucht.
Außer Walkloden und Strickwalk in kiwi hatte ich wenig Erfolg 😦
Ok, es gab schon Stoffe in dieser speziellen Farbe, aber ich war nicht bereit für einen Meter Stoff knapp 50 € zu zahlen…
Letzten Endes erinnerte ich mich an eine (Möbel)Wollstoffkollektion, die ich gerade neu hatte und siehe da, darin fand sich ebenjener Wollstoff in erbsenfroschgrasgrün ❤

powered by Joop! 🙂
Die Zusammensetzung ist vollkommen ok (75% Schurwolle, der Rest Polyfasern), so dass ich keinerlei Bedenken hatte, daraus einen Mantel zu nähen.
Den Schnitt aus der 11/2012 Burda habe ich allerdings nicht genommen.
Als ich im Frühjahr auf der Suche nach Trenchcoatschnitten war, hatte ich u.a. den Schnitt aus der 9/2010-Burda Modell 113 abgepaust, um mich später dann doch für den Robsoncoat zu entscheiden. Der Schnitt lag jetzt also noch hier und ich fand ihn für meinen grünen Wollstoff geeignet. Das Einzige, was mich gestört bzw. was mir gefehlt hat, war – wie immer – eine Kapuze.
Da habe ich wieder auf den bereits mehrfach bewährten Kapuzenschnitt zurückgegriffen und anstatt des Kragens eben eine Kapuze angenäht.

Die Taschen und Taschenklappen habe ich um 3 cm nach unten verlegt und die Riegel auf den Schultern weggelassen – beim Robsoncoat stört mich hin und wieder, dass meine Handtasche am Knopf hängenbleibt.
Außerdem gab es die ausgesuchten Knöpfe nicht mehr in ausreichender Menge 🙂

Da mir Burdaschnitte recht gut passen, musste ich sonst nichts ändern.
Der Ärmelriegel mal etwas näher…

…und ein Blick auf die Taschenklappen…

…Paspelknopflöcher müssen sein.

Mit dem Futter hatte ich dieses Mal etwas mehr Arbeit, da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, ein Steppfutter selber zu machen.
Passendes Futter hatte ich noch hier liegen, aber was nähe ich dahinter?
Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten.
Eine Watte (also Thinsulate, Meida oder Ähnliches) wollte ich nicht.
Da blieb nur noch Wollwatteline.
Das ist wirklich ein tolles Material und erinnerte mich ein wenig an diese 80er-Jahre-Mohair-Angora-Flauschipullover 🙂
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man Wollwatteline in kleinen Abständen steppen muss, weshalb eine punktuelle Befestigung am Futterstoff ausschied.
Das aufgedruckte Muster meines Futterstoffes hat es mir da aber besonders einfach gemacht.

Das war jede Menge Arbeit (ich habe bestimmte 4 Stunden gebraucht für ein Stück 140 x 200 cm), die sich aber definitiv gelohnt haben.
Es sieht echt toll aus und fühlt sich ebenso toll an 🙂

Das gesteppte Ärmelfutter habe ich übrigens wieder rausgetrennt und gegen ungestepptes Futter ersetzt. In Verbindung mit einer Strickjacke, die ich gerne trage, waren die Ärmel ziemlich spack und damit sehr unbequem.
Ich bin mit dem Futterergebnis sehr zufrieden, aber in naher Zukunft werde ich das wohl nicht mehr machen…
Und jetzt kommen jede Menge Tragefotos – ich kann mich einfach nicht entscheiden, welches das Beste ist…


Hm, passende Handschuhe wären ja auch nicht schlecht.
Aber die kann ich nicht selber stricken, dabei breche ich mir die Finger… 🙂
(…und Fäustlinge möchte ich nicht.)

Der Schal ist ebenfalls neu bzw. ungebloggt.
Gestrickt habe ich den schon im April/Mai nach einer Anleitung von Åsa Tricosa.
Sister Syster ist sein Name 🙂 – bei Ravelry gibt es noch mehr Bilder dazu.


Erst kürzlich gestrickt habe ich ich die Mütze, weil mir der Gedanke kam, dass ein Schal ohne passende Kopfbedeckung im Winter eigentlich blöd ist 😉
Diese Anleitung ist von Drops; die habe ich vor zwei Jahren schon mal in grün gestrickt – HIER zu sehen.
Verstrickt habe insgesamt 4 Knäuel Fabel in rost für den Schal und nicht ganz 2 Knäuel für die Mütze, wobei ich dafür das Garn doppelt genommen habe.

… und tschüß …

Habt ein tolles 1.-Adventswochenende!
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